HR: Wie hält man die Vielreisenden bei Laune?

Ratschläge für Personalabteilungen, um Begeisterung zu wecken und den Mehrwert des Unternehmens zu erhöhen

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„Geschäftsreise“ steht sinnbildlich für Eroberung, für neue Horizonte, für beruflichen Erfolg. Sie verursacht aber auch Ermüdung, Überanstrengung und Stress, die den Geschäftsreisenden beeinträchtigen können. Wie vermeidet man Demotivation und motiviert stattdessen seine Teams?

Mit dem Heranwachsen der Generation Y (aus den Geburtsjahrgängen 1980 bis 1995) hat sich die Arbeitswelt stark geändert; sie setzt andere Prioritäten. Was jetzt für die Angestellten eines Unternehmens zählt, ist nicht mehr so sehr das Gehalt (9%), sondern die Attraktivität der Stelle (46%), die Life-Work-Balance (20%) und die Sicherheit des Arbeitsplatzes (14%). Für geschäftlich Reisende ist die Geschäftsreisepolitik auch ein Motivationskriterium. Auch wenn laut dem Bericht “US Business Traveler & Travel Policy 2018” (Travelport) 83% der Befragten gerne auf Geschäftsreisen gehen und diese Ortsveränderungen als einen Vorteil sehen, so verursacht eine Geschäftsreise doch auch Ermüdung, welche die Begeisterung beeinträchtigen kann.  


Ein etwas anderer Mitarbeiter

International SOS, eine Stiftung für medizinische Vorsorge und für Sicherheit, hat eine Studie veröffentlicht, nach der sich mehr als ein Drittel der Geschäftsreisenden überlastet fühlt. Anlässlich einer Geschäftsreise machen sie im Allgemeinen Überstunden, haben weniger körperliche Bewegung, sind weniger ausgeglichen oder schlafen schlecht. Bei 45% der Reisenden steigt das Stresslevel, und 46% der Befragten geben zu, mehr Alkohol zu konsumieren. Um jegliches Risiko eines Burn-out oder der geistigen Gesundheit zu vermeiden (27% der Befragten leiden unter Depression, Ruhelosigkeit und Stress), sind eine Begleitung und Vorsorgemaßnahmen durch das Unternehmen unerlässlich.
Markus Keller, Leiter Internationaler Verkauf bei Accor, gehört zu diesen Vielreisenden, und auch er empfiehlt, das eigene Gleichgewicht und eine gute Lebensweise zu pflegen, damit häufiges Reisen nicht zu unangenehmen Folgen führt. 

Eine Geschäftsreisepolitik, die den Reisenden in den Mittelpunkt stellt

Scott Gillespie, CEO von tClara LLC, einem Analyseunternehmen für die Geschäftsreisen-Branche, sagt, dass den Unternehmen alles daran gelegen sein sollte, eine Geschäftsreisepolitik umzusetzen, die sich auf den Reisenden konzentriert anstatt auf Einsparungen. Wenn man ihn zwingt, Economy zu fliegen anstatt Business Class in einem wenig komfortablen Hotel zu übernachten usw., dann senkt das zwar die Kosten, erhöht aber die Wahrscheinlichkeit, dass der Mitarbeiter das Unternehmen verlässt und zu einem Arbeitgeber wechselt, der eine bessere Geschäftsreisepolitik zu bieten hat. Tatsächlich erklären 84% der Vielreisenden, dass ein Stellenangebot eines anderen Arbeitgebers für sie sehr interessant wäre, wenn er eine bessere Geschäftsreisepolitik hat.

Die Firma tClara LLC hat deshalb eine Methodik namens Trip Friction® eingeführt, um die Reibungspunkte zu messen, die Reisende erfahren. Diese Reibungspunkte stauen sich an, und mit der Zeit verursachen sie Verschleiß. Zu Trip Friction® gehören Empfehlungen wie z. B.:

-  Sehr frühe und sehr späte Flüge vermeiden
- Reisen so planen, dass sie sich nicht negativ auf Wochenenden, besondere Anlässe und das Familienleben auswirken
- Tele-Arbeit nutzen oder Wochen ohne Reisetätigkeit planen - usw.

Reisen individuell zu gestalten ist auch eine Möglichkeit, der Motivation Schub zu verleihen und die Reisenden zufriedenzustellen 

Reisen, die Sinn machen
Den beruflichen Horizont erweitern, Kundenkontakt pflegen, neue Fähigkeiten erwerben ... Es gibt viele gute Gründe für eine Geschäftsreise. An diese Gründe zu erinnern kann dabei helfen, die Begeisterung zu wecken und das wichtigste Ziel neu zu beleben: die Geschäftstätigkeit und den Nutzen für das Unternehmen voranzubringen.

Technologie sorgt für reibungsloses Reisen
Apps zum Reiseverlauf, Online-Buchungen, Verspätungs- oder Flugausfallwarnungen usw. – Wer seinen Mitarbeitern alle diese modernen Tools zur Verfügung stellt, kann ihnen das Leben erleichtern und ihre Geschäftsreise angenehmer und ... anregender machen. 

Kommunikation für ein besseres Engagement

Das beste Mittel für ein Unternehmen, die Ursachen zu erkennen, die Geschäftsreisende demotivieren, ist der Dialog mit ihrem Personal. Dieser Dialog sollte im Vorfeld der Reise stattfinden, damit der Geschäftsreisende die Reiserichtlinien einverleibt, und Unklarheiten an diesem Punkt die Mitarbeiter entmutigen können.
Laut der von American Express GBT durchgeführten Studie Traveler 360° sind es in der Mehrzahl (59%) Franzosen, die sich, im Vergleich zu Briten, Deutschen, Australiern, Indern, Singapurern und Amerikanern, über diesen Mangel an Klarheit beschweren.

Kommunikation muss auch im Nachgang stattfinden. Das Unternehmen muss ein offenes Ohr für den Reisenden haben. Gemäß dem europäischen Barometer „EVP 2018“ entwickeln nur 33% der Unternehmen ihre Geschäftsreisepolitik in Abhängigkeit von der Zufriedenheit der Reisenden weiter. Meistens werden die Reisenden nicht nach ihrer Meinung gefragt (43%) oder ihre Meinung hat keinen Einfluss (24%) auf die Reisepolitik. Es ist schwierig, Geschäftsreisende einzubinden, wenn sich die Geschäftsreisepolitik des Unternehmens nicht um ihre Meinung schert.
Der Schlüssel zum Erfolg scheint zu sein, dass man seinen Mitarbeitern zuhört und auf dem Reisemarkt auf dem Laufenden bleibt. Die Vereinigung AFTM (Association Française du Travel Management) ACTE organisiert regelmäßig auf französischer und europäischer bzw. auf internationaler Ebene Veranstaltungen und Treffen. Diese bieten die Gelegenheit, wertvolle Zeit zum Austausch mit Profis in Sachen Geschäftsreisen zu nutzen und dabei anhand guter Praxisbeispiele voneinander zu lernen. 

Herausgegeben von Thi bao am 09/05/2019 Copyright : © Svetikd

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