Wie sehen Geschäftsreisen in Zukunft aus?

Vernetzter, persönlicher, aber auch reibungsloser... Dank der digitalen Technologien werden Geschäftsreisen innerhalb kürzester Zeit zu einer sowohl sicheren als auch instinktiven Erfahrung. Tauchen wir ein.

Werden Geschäftsreisende technisch sehr versiert sein? Nein, nicht alle. Jedoch werden sich nach und nach selbst diejenigen, die am meisten zurückhaltend sind in den nächsten Jahren von Apps und der Verwendung ihrer persönlichen Daten durch Angebote mit künstlicher Intelligenz überzeugen lassen. Warum? Weil sie alle dasselbe wollen: eine zügige Reise ohne Stress. So sind heute bereits 92%* der Reisenden bereit, ihre biometrischen Daten weiterzugeben, wenn sie damit Sicherheitssperren am Bahnhof oder Flughafen schneller passieren können. Und 87%* stimmen der geografischen Ortung zu, wenn sie dadurch nützliche Informationen über ihre Reiseroute erhalten können (Verspätungen, Wettervorhersagen usw.)

• Schon in naher Zukunft werden die Anforderungen der Reisenden erfüllt werden: persönliche Assistenten in Form von Bots werden am Markt sein welche alle Fragen rund um die Geschäftsreise sowie Zeitpläne usw. beantworten werden. Dieser Service wird bereits von Firmen wie Destygo und Sam angeboten; Start-ups, die sich auf Konversations-KI spezialisiert haben, um Geschäftsreisenden Reisesupport zu bieten. Die Reisenden erhalten Informationen über allgemeine Reisebedingungen und öffentliche Verkehrsmittel per Concierge Service und alles über einen einfachen Chat.
  
  
• Ein weiteres Beispiel dafür, was bald Normalität sein wird, ist Zoé, ein persönlicher Reiseassistent für Geschäftsreisende, geschaffen vom Club Mandaley. Er gewährt Zugang zu über 1000 Lounges an Flughäfen auf der ganzen Welt. Zoé wurde entwickelt, um Reisende in Echtzeit über Flugausfälle oder –verspätungen zu informieren, über geänderte Abflug-Gates oder über das Gepäck. Bei Bedarf kann dieser Assistent in letzter Minute Buchungen veranlassen – via Facebook Messenger oder Whatsapp!
  

Man weiß es heute schon: Geschäftsreisende legen Wert auf ein persönliches Angebot & Service, das ihren individuellen Geschmack und ihre Ansprüchen an eine Unterkunft berücksichtigt. Die Zukunft verspricht, dass sich auch Concierge Service und digitale Assistenten um das Wohlbefinden der Gäste kümmern.

• Seitens der Hotels werden Concierge Services nach Art von Guidewiser automatisiert – und finden sich so auch auf Messenger oder Whatsapp wieder. So antwortet Simplissime, ein virtueller Assistent, anhand von Daten, die ihm vorliegen, direkt und in Echtzeit auf die Fragen von Kunden. Von The Colossal Factory gibt es jetzt Quicktext, ein Tool, das die Beziehung zwischen Kunden und Betrieben mit Hilfe von Instant Messengers, Live Chat, SMS, AI und Chatbot neu erfindet.
  
  
• In Hotelzimmern werden sprachgesteuerte Assistenten installiert sein, welche helfen die Wünsche und Anforderungen der Nutzer zu erfüllen, seien es der Komfort im Zimmer (mehr oder weniger Licht, höhere oder niedrigere Temperatur), Informationsbedarf und Termine während des Aufenthalts (Wetter, Uhrzeiten von Meetings, ...) oder auch Pagendienste. Mehrere Hotelgruppen testen übrigens derzeit die Integration von Google Assistant und Google Home in ihre Systeme, um die zuvor genannten Funktionen sicherstellen zu können. Auch auf Alexa und Amazon Echo kann man jetzt schon zählen.
  
  
• Im Übrigen werden auch Aufgaben wie das Ein- und Aus-Checken komplett neu gedacht: anhand eines elektronischen Schlüssels auf das Smartphone oder einfach anhand einer Gesichtserkennung 1Check und RoomChecking bereiten dies derzeit vor. 

In Zukunft wird das Fliegen zu einer einfachen Formsache. Der Zeitaufwand wird nur darin bestehen, sich vom Flughafeneingang bis zum Check-In zu bewegen und das ohne jegliche Warteschlangen.

• Ihnen fehlt die Zeit, Ihr Auto zu parken? Kein Problem, die Technologie übernimmt das für Sie. Stan, ein Roboter, der von Stanley Robotic (Frankreich) entwickelt wurde, ist da, um Ihren Pkw leicht anzuheben und ihn sicher für Sie einzuparken. Dieses Angebot wurde 2017 fünf Monate lang am Flughafen Roissy-Charles-de-Gaulle getestet und wird jetzt am Flughafen Saint-Exupéry, Lyon, eingesetzt. Der nächste Schritt: die Technologie in Europa und weltweit voranzubringen.
  
  
• Am Flughafen revolutionieren Biometrie und Blockchain die Erfahrung von Reisenden. Einerseits verfeinert sich die Biometrik (das sind alle Datenverarbeitungstechniken, die es ermöglichen, eine Person automatisch zu erkennen, die ihre physischen oder biologischen Eigenschaften nutzt). Air France wurde gerade für sein Projekt des biometrischen Boarding-Passes ausgezeichnet, er gilt ab diesem Herbst am Flughafen Roissy-Charles-de-Gaulle. Das Prinzip ist einfach: Bei der Registrierung fotografiert eine Kamera den Passagier und verschlüsselt die biometrischen Daten seines Gesichts im Strichcode des Boarding-Passes, der dem Passagier dann in Papierform ausgehändigt wird. Weitere Kameras übernehmen die Authentifizierung des Passagiers an jedem Durchgang.
  
  
• Auf der anderen Seite kann auch die Blockchain dazu dienen, Abläufe reibungsloser zu gestalten. Diese Technologie ermöglicht den Informationsaustausch ohne eine zentrale Vermittlungsstelle. Ihr Flug hat Verspätung? Ein Versicherungsunternehmen wie Axa, das die Blockchain schon heute mit seiner Plattform Fizzy nutzt, kann ganz transparent die Flugpreiserstattung automatisieren. 
  

Lassen Sie uns mit etwas schließen, das noch wie Science Fiction erscheinen mag, das aber bald Wirklichkeit sein könnte: Die Transportmöglichkeiten der nächsten Jahre werden schon erprobt oder gebaut. Der Hyperloop, der Entwurf eines Zuges von Elon Musk, verspricht die Beförderung von Passagieren mit der Geschwindigkeit eines Flugzeugs (in der Spitze bis zu 1.100 km/h) im Takt einer Metro. Er wird bereits in mehreren Regionen weltweit erprobt, unter anderem in Frankreich in Limoges und Toulouse. Die ersten autonomen Fahrzeuge, die Sie ohne Fahrer zu Ihrem Ziel bringen, können in Frankreich bereits 2020 Realität sein – wenn der rechtliche Rahmen steht, der derzeit erarbeitet wird. Und das Reisen wird noch einfacher.

*Zahlen von: FCM Travel Solutions und DéplacementsPros